LOTTO Hessenliga: Baunatal mit Befreiungsschlag

13. November 2017 · Top-News · von: Vereine/ Florian Kreuzinger

Der achtzehnte LOTTO Hessenliga Spieltag hatte vor allem eines parat: eine Menge Tore! In den sieben gespielten Partien fielen 32 Treffer.

Dreieich erobert kurzzeitig die Spitze
Mit einem 7:0-Kantersieg setzt sich der SC Hessen Dreieich zu Beginn des 17. Spieltags vorübergehend an die Tabellenspitze der Lotto-Hessenliga. Die Tore für Dreieich erzielten Weiss (3), Fließ (3) und Lagator.
Rudi Bommer und Ralf Weber veränderten ihre Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche gegen RW Frankfurt auf nur einer Position: Nikola Mladenovic ersetzte im Mittelfeld Abassin Alikhil, der sich zusammen mit Khaibar Amani und Zubayr Amiri auf Länderspielreise mit der afghanischen Nationalmannschaft befindet.
Bereits in der Anfangsphase legte Dreieich sofort stark los: Es waren noch nicht einmal zwei volle Minuten gespielt, da fand Alban Lekajs Flanke von links in der Mitte den Kopf von André Fließ, der aus zwei Metern den Ball ohne Probleme im Netz versenken konnte. Trotz dieses frühen Führungstreffers versteckte sich Ginsheim aber nicht und traf nur zwei Minuten später durch Attia das Außennetz, das durch Fingers Freistoß nur wenige Minuten später erneut wackelte.
Der SC Hessen zeigte sich jedoch unbeeindruckt und erhöhte durch einen Kopfball von Tino Lagator in der 13. Minute auf 2:0. Auch in den darauffolgenden Minuten blieb Dreieich am Drücker. Loris Weiss und Ljubisa Gavric vergaben weitere gute Chancen und hätten das Ergebnis schon früher in die Höhe schrauben können. André Fließ machte es nur wenige Minuten später besser: seine Flanke von der rechten Seite lenkte Tobias Bednarz unglücklich ins eigene Netz (25.). Ginsheim hing schwer angeschlagen in den Seilen, Dreieich setzte spielfreudig nach: In der 35. Minute schickte Marc Schnier seinen Kollegen Loris Weiss steil, dieser entschied das Duell gegen Langenstein für sich und schob den Ball flach am Torwart vorbei ins rechte untere Eck (35.). So ging es mit einem komfortablen 4:0 in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Ginsheim bemüht doch ohne Durchschlagskraft, Dreieich weiter druckvoll und mit Erfolg: Wieder war es André Fließ, der an der Sechzehnerkante an den Ball kam, sich gegen zwei Ginsheimer Verteidiger durchsetzte und souverän zum 5:0 ins rechte Eck vollendete (48.). Nur sieben Minuten später legte Weiss dann aus kurzer Distanz nach, als er nach einem flachen Pass in die Mitte nur noch den Fuß zum 6:0 hinhalten musste (55.).
Dreieich schaltete darauf einen Gang zurück und ließ Ginsheim durch Karabey zu zwei guten Schusschancen kommen, die jedoch links und rechts am Tor von Pierre Kleinheider vorbeiflogen (71. und 72.). Es sollte nichts mehr anbrennen. Die Gastgeber kontrollierten das Spiel und nutzten in der 84. Minute ihre nächste Strafraumaktion eiskalt: Der eingewechselten Danny Klein setzte Loris Weiss per Steilpass gut in Szene und dieser ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Erst ließ er einen Verteidiger aussteigen, dann schob er flach ein und belohnte sich am Ende mit seinem dritten Tor des Abends zum 7:0.
Ginsheim hatte im Anschluss noch Chancen zum Ehrentreffer, doch Kleinheider war auf dem Posten und hatte keine Mühen, die Gelegenheiten des Gegners zu entschärfen. Carlos McCrarys vergebene Konterchance in der Schlussphase blieb dann auch nur eine Randnotiz beim letztlich hochverdienten und nie gefährdeten Sieg der Bommer-Elf.

FC Bayern Alzenau mit Zittersieg in Flieden
Nach dem Spiel war die Erleichterung der Unterfranken groß, das "schwere" Spiel in Flieden siegreich gestaltet zu haben. Unter Dauerregen auf dem Kunstrasenplatz bestimmte das Barletta-Team aufgrund Ihrer technischen Überlegenheit während der gesamten 90 Spielminuten das Spielgeschehen. Auch stellten sich gegen defensiv ausgerichtete Gastgeber gleich Torchancen ein. Schon in der zweiten Minute verpasste Can Özer mit einem Kopfball die mögliche Führung. Flieden ließ Alzenau Fußball spielen und lauerte auf einen Fehler der ´Bayern´. Dieser folgte dann auch. In der 13. Minute nutzte Felix Hack einen Fehler im Aufbauspiel, um das Leder aus großer Entfernung blitzschnell über FCB-Torhüter Takidis ins Tor zu heben. Nun konnte Flieden seine in der Hessenliga gefürchtete Spielweise anwenden, jeden Ball lang und hoch auf starken Schaub schlagen, der die Bälle meist erkämpfen und weiterleiten kann. Diese Taktik legten die Gastgeber auch nach dem sehenswerten Ausgleich durch einen Schlenzer von Dominique Jourdan nicht ab. Nachdem Alzenau wieder ein paar gute Chancen liegen ließ, ging in der 45. Minute die Taktik Fliedens vollends auf. Erst erkämpfte Schaub einen Freistoß ca. 35 Meter vor dem Alzenauer Tor, seine Freistoßflanke erreichte Hohmann, dessen Abschluss perfekt war und sicher zu den technischen Highlights des Spiels gehörte.
Nach der Pause nahm die Hektik immer mehr zu. Erst verschätze sich Aliue Sawaneh bei einem weiteren langen Ball von Flieden und ermöglichte Fabian Schaub die Vorentscheidung, als er alleine aufs Alzenauer Tor zulief, dann aber in Ioannis Takidis seinen Meister fand. Bis zum Ausgleich von Anthony Wade, nach Vorarbeit von Franceso Calabrese, glich die Begegnung mehr einer Schlacht, als einem LOTTO Hessenliga-Fußballspiel. Nach jedem Zweikampf gab es Hektik, Schiedsrichterdiskussionen und nervige Schauspieleinlagen. Mit dem neuerlichen Ausgleich war der Bann dann aber gebrochen und Alzenau zeigte seine ganze spielerische Klasse, als der Ball schnell und flüssig durch die Reihen lief. Erst köpfte Elias Niesigk, wiederum nach Flanke von Francesco Calabrese zur Führung ein und dann besorgte der "Matchwinner" mit einem Traumtor für die Entscheidung. Von außen zog er an zwei Gegenspieler vorbei nach innen und schoss die Kugel in "Robbenmanier" in den Torwinkel. Der dritte Fliedener Treffer quasi mit dem Schlusspfiff war dann nur noch Ergebniskosmetik.

 
KSV Baunatal mit Befreiungsschlag gegen Griesheim
Mit jeweils drei Niederlagen im Gepäck gingen die beiden Teams in die Partie. Der KSV Baunatal wurde im Vorfeld natürlich trotzdem stärker geschätzt und konnte der Partie auch früh seinen Stempel aufdrücken.
Bereits in der zweiten Spielminute konnte KSV- Innenverteidiger Mario Wolf einen Freistoß direkt verwandeln und sein Team mit 1:0 in Führung bringen. Die Nordhessen machten weiter Druck, doch die Defensive der Griesheimer stand jetzt geordneter und wacher. In der 20. Minute kamen die Gäste häufiger zum Zug, die beste Torchance hatte dabei Jun Won Kim, der den Pfosten traf. In der 29. Spielminute konnten die Gastgeber einen Griesheimer Angriff für sich nutzen und einen erfolgreichen Konter fahren. KSV-Toptorschütze Nico Schrader traf zum verdienten 2:0.
Bis zur Halbzeitpause änderte sich nichts mehr am Ergebnis und auch nach der Pause ließen die großen Torchancen auf sich warten.
Erst zwanzig Minuten vor Schluss konnte war es erneut der Spielbestimmende Gastgeber, der auf 3:0 und anschließend auf 4:0 erhöhte. Erfolgreich waren dabei Felix Schäfer und Manuel Pforr. Im Anschluss durften sich erstmals auch die Gäste in die Torschützenliste eintragen. Der 24-jährige Theodoros Karras traf nach schönem Kombinationsspiel mit Changhyeong Kim und Pascal Stork. Den Schlusspunkt setzten dann aber die Nordhessen, die das 5:1 durch Fatih Üstün erzielen konnten.
 
Alle Spiele im Überblick:
Hessen Dreieich (7:0) VfB Ginsheim
KSV Baunatal (5:1) Viktoria Griesheim
SC Waldgirmes (1:1) RW Hadamar
SV Steinbach : RW Frankfurt – abgesetzt: Rasen unbespielbar
FC Ederbergland (0:3) Borussia Fulda
TSV Lehnerz (2:1) FSC Lohfelden
Neu-Isenburg (2:2) OSC Vellmar

Alle Tore seht Ihr hier