Lieber kicken als reiten

19. August 2014 · Sponsoring · von: Riyad Salhi

Die Mädels des SC Riedberg

 

Auf einem Schulfest vor den Sommerferien: Die Jungs der ersten Klasse - ausnahmslos alle - dribbeln auf dem Hof, während die Mädchen Verstecken spielen. Doch könnte es nicht auch umgekehrt sein? Beim SC Riedberg in Frankfurt stehen die Mädchen weder auf Barbie, noch auf Pferde. Sie wollen vielmehr auf dem Platz stehen.

Den Stadtteil Riedberg gab es vor zehn Jahren noch gar nicht. Hier stand nur eine Universität. Niemand wohnte hier, ein freies Feld auf einem Hügel. Heute scheinen Familien von diesem Flecken magisch angezogen zu werden. Kein Stadtteil beherbergt so viele Kinder wie dieser im Nordwesten Frankfurts. Und wo viele Kinder sind, da blüht auch das Vereinsleben.

Der SC Riedberg ist einer der wenigen großen Clubs, die ein AOK-Förderpaket erhalten. Die meisten anderen sind deutlich kleiner, so wie die JSG Ostkreis in Stadtallendorf oder der TV Hetzbach in Beerfelden. Die U10-Fußballerinnen haben sich bewusst gegen Pferd, Kampfsport und Ballett entschieden.

„Das machen ja sowieso alle“, meint eine Zehnjährige aus Kalbach. Im Trikot und mit Stutzen kann man sich somit von der Masse abheben und Spaß dabei haben.

Wie in den beiden vergangenen Jahren hat die AOK Hessen hochwertige Förderpakete unter die Vereine gebracht. Die Premium-Variante enthält nicht nur einem kompletten Trikotsatz von adidas, sondern auch mehrere Fortbildungen für den oder die Trainerin und einen Zuschuss. Der Qualitätsaspekt ist der Gesundheitskasse besonders wichtig: Denn je effektiver und abwechslungsreicher die Mannschaft trainiert wird, desto höher der Mannschaftserfolg in der Liga. Dann springen auch weniger Kinder wieder ab, weil sie vielleicht doch mal aufs Pferd wollen – ein bekannter Reiterhof ist nur zwei Kilometer vom Gelände des SC Riedberg entfernt.

Insgesamt 128 Clubs hatten sich in diesem Jahr beworben und damit exakt genau so viele wie 2013. Der SC Riedberg platzt jedenfalls schon heute aus allen Nähten. In ein paar Jahren sollen hier 16.000 Menschen leben. Schon heute ist die Warteliste lang. Macht aber nichts, bis dahin wird die Zeit eben überbrückt. Wozu gibt es schließlich Schulhöfe? Kicken kann man überall.