Kein Punkt für hessische Profis – die Reaktionen

11. Dezember 2017 · Top-News · von: mag / Vereine

Eintracht Frankfurt konnte zwar Lob für den couragierten Auftritt gegen Bayern München ernten, aber Punkte gab es aufgrund der 0:1-Niederlage keine. Für den meisten Gesprächsstoff sorgte die zurückgenommene Rote Karte für Marius Wolf nach Studium der Videobilder. Die Stimmen zum Spiel.

Entlassen: Darmstadts Trainer Torsten Frings. Foto: getty images

Marius Wolf: Für mich war mein Foul gegen Rodriguez keine Rote Karte. Der Schiedsrichter kam dann zu mir, sagte, dass er sich die Szene auf dem Monitor genau angeschaut hat und es auch für ihn keine Rote Karte war. Er hat sich bei mir entschuldigt. Ich war schon auf dem Weg in die Kabine, denn ich sollte den Platz verlassen. Franco [Anm. d. Red.: Lionti, Materialwart] hat dann „Videobeweis“ gerufen. Insgesamt haben wir insbesondere in der zweiten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht, den Ball laufen lassen und uns Chancen erspielt. Schade, dass wir kein Tor gemacht haben. Wir haben super gekämpft. Wenn sich weiterhin jeder so reinhaut, holen wir in den nächsten Spielen wieder Punkte.

Kevin-Prince Boateng: Ich bin sehr stolz und sehr zufrieden. Wir haben über 90 Minuten ein fast perfektes Spiel gemacht. Riesenkompliment an die Mannschaft. Gelaufen, gekämpft, Fußball gespielt, die Fans mitgerissen – mehr kann man nicht erwarten. Dass du das Spiel verlierst, ist sehr traurig. Aber ich schaue nach vorne. Wir haben genau das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Der Trainer hat uns perfekt eingestellt. Das einzige, was gefehlt hat, war das Erfolgserlebnis. Der letzte Pass, der letzte Zentimeter. Aber es war schön anzusehen. Beim Tor haben wir am langen Pfosten ein bisschen gepennt. Aber das kann passieren.

Niko Kovac: Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht gegen eine Weltklasse-Mannschaft. Alleine die Tatsache, dass Jupp uns über den Klee gelobt hat, zeigt unsere starke Leistung. Wir haben uns bemüht, haben nie aufgegeben, immer an unsere Chance geglaubt. Der Unterschied ist, dass Bayern ohne Torchance ein Tor gemacht hat. Das zeigt auch, dass wir eine starke Leistung gezeigt hat. Wir schauen positiv nach vorne. Meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie mithalten kann. Wir hatten in den entscheidenden Momenten nicht das Glück auf unserer Seite. Für das Spiel am Dienstag gibt uns das Selbstvertrauen. Es ärgert mich, dass wir zuhause nicht so viele Siege bieten können bislang. Aber wir arbeiten daran, dass es besser wird.

Trainerwechsel in Darmstadt
Nach der 0:1-Niederlage bei Erzgebirge Aue mussten Torsten Frings und dessen Co-Trainer Björn Müller trotz vorheriger Treuebekundungen die Trainerbank in Darmstadt räumen.
Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch: „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir Torsten Frings fachlich und menschlich außerordentlich schätzen. Nach intensiver Analyse der aktuellen sportlichen Entwicklung sind wir aber zu der Auffassung gelangt, diesen schmerzhaften Schritt vollziehen zu müssen. Wir danken Torsten und Björn ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit. Sie haben in der vergangenen Winterpause die Mannschaft zu einem schwierigen Zeitpunkt übernommen und ihr in der Bundesliga-Rückrunde neues Leben eingehaucht.“
Der Nachfolger soll zeitnah präsentiert werden. Als Kandidaten gelten der ehemalige 98-Trainer Dirk Schuster sowie Bernd Hollerbach (zuvor Würzburger Kickers), Jens Keller (zuvor Union Berlin) und Ismail Atalan (zuvor VfL Bochum, Sportfreunde Lotte).

SVWW verliert in Aalen
Der SV Wehen Wiesbaden kann auch in diesem Jahr nicht gegen den VfR Aalen gewinnen. Der Aufstiegsanwärter aus der Landeshauptstadt verlor am Samstag sein Auswärtsspiel in Aalen mit 0:1 (0:0). Damit wartet Wehen Wiesbaden weiter seit 2011 auf einen Dreier gegen das Team von der Ostalb.
Die Partie glich nach starken Schneefällen zeitweise einer Rutschpartie, Kombinationen waren lange Zeit Mangelware. Eine Großchance durch Patrick Breitkreuz (42.) beflügelte den SVWW gegen das Team von Ex-Trainer Peter Vollmann zwar, das Tor des Tages erzielte aber der Aalener Marcel Bär - nach starker Vorlage eines weiteren ehemaligen Wiesbadeners: Luca Schnellbacher (59.).
In der Folge gingen die Hessen deutlich mehr Risiko, ermöglichten den Aalenern dadurch aber einige Konterchancen. So waren die Gastgeber deutlich näher am zweiten Tor als der SVWW am Ausgleich. "Das war zu wenig. Wir haben die Bedingungen nicht angenommen", sagte SVWW-Trainer Rüdiger Rehm. "Dann bist du hier der verdiente Verlierer." Kleiner Trost: Sein Verein beendet die Hinrunde sicher als Dritter.


FFC-Heimspiel gegen Essen fällt aus
Das letzte FFC-Heimspiel des Jahres gegen die SGS Essen fällt dem Wintereinbruch in Frankfurt zum Opfer. Vor knapp einem Jahr wurde das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die SGS wegen des gefrorenen Rasens im Stadion am Brentanobad zunächst mehrmals verlegt und dann schließlich abgesagt. Diesmal konnte das Bundesliga-Heimspiel gegen die Gäste aus dem Ruhrgebiet ebenfalls nicht stattfinden: Der gegen 10.30 Uhr einsetzende und anhaltende Schneefall ließ eine reguläre Austragung der Partie nicht zu. Bis gegen 13.30 Uhr hatte man nichts unversucht gelassen: Die Teams befanden sich bereits beim Aufwärmen, die Linien wurden rot gekreidet und mit Bläsern und Schaufeln freigehalten. Doch als der Anpfiff näher rückte, nahm die Intensität des Schneefalls noch zu, die Linien waren binnen kürzester Zeit nicht mehr erkennbar und der Ball blieb regelrecht im Schnee stecken. Letztlich war es einfach zu viel des Guten mit der weißen Pracht. Wann das Spiel nachgeholt werden kann, ist noch offen. Für den 1. FFC Frankfurt steht jetzt noch ein anspruchsvolles Auswärtsspiel auf dem Programm, ehe es in die Winterpause geht: Am kommenden Sonntag, dem 17. Dezember 2017, 14.00 Uhr, gastiert der aktuelle Tabellenvierte beim FC Bayern München.
FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Schade, dass das Spiel heute witterungsbedingt nicht stattfinden konnte! Wir haben alles unternommen und noch bis zum Schluss gehofft, aber der stärker werdende Schneefall hat einen Anpfiff unmöglich gemacht. Jetzt hoffen wir, dass Petrus ein Einsehen hat und unser letztes Spiel des Jahres beim FC Bayern München am kommenden Sonntag regulär über die Bühne gehen kann!“