Hessische Referees bei Schulfußball-WM in Bordeaux

03. Mai 2013 · Schiedsrichter · von: Daniel Losinski&Patrick Glaser

Zwei Hessen in Frankreich, Foto: privat

Eine interessante Reise konnten Patrick Glaser (Wiesbaden) und Daniel Losinski (Hofgeismar-Wolfhagen) im April antreten: Auf Einladung des französischen Fußballverbandes durften beide als Schiedsrichter bei den Schulfußball-Weltmeisterschaften in Bordeaux Spiele leiten. In einem Erfahrungsbericht geben beide Einblick in eine spannende Reise ins Nachbarland:

Im Großen und Ganzen war es ein super Trip, zwar gab es am Anfang Start-Probleme jedoch gehören diese zu jedem großem Event dazu und wir haben es dann als Team super gelöst. Allein, dass wir mit dem Flugzeug anreisen durften, war ein Genuss. Sogar FIFA-Referees, für die das eine Selbstverständlichkeit ist, mussten, wie ein Kollege aus Bulgarien, mit dem Zug/Bus anreisen (Fahrtdauer 50 Stunden).

Nachdem wir die Reise am Airport Frankfurt gestartet haben, mussten wir einen Zwischenstopp in Paris einlegen. Von dort aus ging es nach Bordeaux, wo wir von einer Mitarbeiterin des Turnieres empfangen wurden, von dort ging es weiter zum Sportzentrum von Girondins Bordeaux.Eine ehemalige FIFA-Schiedsrichterin und ein Zweitliga-Schiedsrichter haben uns drei Tage lang begleitet und mit uns Regelkunde und Laufübungen absolviert, dieses auf Französisch und English, sodass jeder was verstehen konnte. Zufälligerweise befand sich die ehemalige "Legende" Zinedine Zidane im Nachbar-Haus und absolvierte ebenfalls einen Lehrgang für seinen Trainerschein.

Am Sonntagabend sind wir dann in ein Hotel nahe der Spielfelder umgezogen, wo das Turnier absolviert wurde. Jede Mannschaft, die am Turnier teilnahm, musste einen Unparteiischen stellen. Somit waren Schiedsrichter aus aller Welt vorhanden. Hier wurden ebenfalls ziemlich schnell Freundschaften gegründet, da nicht nur in Deutschland gilt: „Schiedsrichter müssen ein Team sein“.

Abends gab es nun das erste Meeting, wo uns die ersten Spielpaarungen mitgeteilt wurden. Jedes Gespann bestand aus drei Nationen, sodass man sich nach und nach Tipps und Tricks anderer Kollegen anschauen und was lernen konnte. Man war sowohl Assistent als auch selber der Schiedsrichter, jeder hatte die gleiche Anzahl von Spielen in verschiedenen Aufgabenbereichen.
 
Das Konzept des Turniers war einfach, jede Nation kam mit einer Mannschaft aus einem Schul-Internat angereist. Deutschland war mit dem Sportgymnasium aus Jena vertreten, die deutschen Frauen kamen aus dem Internat von Turbine Potsdam.

Wie man den deutschen Fußball kennt, stehen deutsche Mannschaften auch stets im Finale und somit bestand für uns keine Chance in den Endspielen mitwirken zu können. So spielten deutschen Jungs spielten gegen unsere Freunde aus der Türkei, verloren dieses aber leider im Penaltyschießen mit 3:5. Hier wurde übrigens eine andere Form des Elfmeterschießen angewandt. Das Prinzip kennt man aus dem Eishockey, der Spieler steht Angriffs bereit auf der Mittellinie und hat mit dem Pfiff des Schiedsrichter-Assistenten zehn Sekunden Zeit den Ball ins Tor zu befördern.
 
Es war eine super Erfahrung auf internationaler Ebene aktiv zu sein, verschiedene Schiedsrichter kennen zu lernen und diese im Spiel auch zu beobachten. Die nächste ISF Weltmeisterschaft (International-School-Federation) findet in zwei Jahren in Guatemala statt. Wenn wieder eine Möglichkeit besteht, an so einem Turnier teilzunehmen, raten wir jedem Jung-Schiedsrichter, diese Chance zu nutzen. Man kann nur dazu lernen und für uns persönlich hat es viel gebracht.