Hessische Profis: Spieltag ohne Sieg für Hessen

21. November 2017 · Top-News · von: Vereine

Am vergangenen Spieltag um den 18. November 2017 konnten die hessischen Teams der drei Profiligen nur einen Punkt nach Hessen holen. Den Punkt erarbeitete sich dabei das Team von Cheftrainer Niko Kovac gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

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Wiesbaden unterliegt der Hansa
Bei der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Hansa Rostock lieferte die Mannschaft von Cheftrainer Rüdiger Rehm über 50 Minuten lang eine starke Leistung, vergab aber dabei eine Vielzahl hochkarätiger Torchancen und somit eine deutliche Führung.
Nach der Ampelkarte für Rostocks Amaury Bischoff (52.) und dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:0 durch den Ex-Wiesbadener Soufian Benyamina (58.) zeigte der SVWW jedoch ein komplett anderes und ungewohntes Gesicht, verlor völlig den Faden und musste sich am Ende den kampfstarken Gäste geschlagen geben.
Stimme zum Spiel:
Rüdiger Rehm:
„Ich möchte mein Statement in zwei Teile aufteilen: Ich glaube, dass wir 60 Minuten lang ein tolles Spiel meiner Mannschaft gesehen haben, nach den ersten 15-20 Minuten, in denen es ein offenes Spiel war. Ich glaube, dass wir uns dann bis zur 60 Minute unglaublich viele Torchancen erspielt haben… Wir haben zig Chancen und müssen das Spiel eigentlich schon entschieden haben nach 60 Minuten. Das haben wir nicht geschafft, dass gehört eben im Fußball dazu.
Und jetzt kommt mein zweiter Teil: Nach der roten Karte (Für Rostock)! Wir sind die ganze Zeit am Ball, haben es dann aber geschafft, dass die Rostocker einen Eckball bekommen und den haben sie dann gut verwertet und wir kamen überhaupt nicht mehr rein, wir haben keinen Zweikampf mehr gewonnen, wir haben keinen Ball mehr an den Mann gebracht, wir haben keine Torchance mehr erspielt…“

Sandhausen bezwingt Darmstadt 98
Der SV Darmstadt 98 verlor nach einer sehr schwachen Leistung gegen den SV Sandhausen mit 1:2. Spieler und Trainer drückten nach der Partie ihre Enttäuschung aus und entschuldigten sich bei den Fans für das schlechte Auftreten.
Stimmen zum Spiel
Torsten Frings:
Wir haben heute von der ersten bis zu letzten Minute katastrophal gespielt. Wir wollten heute mutig auftreten, haben uns aber versteckt. Wir müssen über das Spiel reden und alles gnadenlos analysieren, die Leistung war eine absolute Frechheit den Fans gegenüber. Ich bin baff, weil ich nie geglaubt hätte, dass wir uns in einem Heimspiel so präsentieren. Wir haben seit längerer Zeit nicht gewonnen, und das ist mental auch nicht einfach. Trotzdem darf es nicht passieren, dass wir Tore so verschenken. Das erste Tor war ein klares Handspiel, aber wir dürfen uns nicht beschweren, denn wir hätten auch höher verlieren können. Heute war ein richtig schlechtes Spiel, trotzdem weiß ich, dass die Mannschaft besser spielen kann. Wir müssen die Blockade lösen, die Köpfe frei bekommen und versuchen den Bock umzustoßen.
Kenan Kocak:
Riesen Kompliment an meine Mannschaft, wir haben von der ersten bis zur letzten Minute ein gutes Spiel gemacht. Unser taktisches Konzept ist komplett aufgegangen und wir haben die spielstarke Zentrale von Darmstadt nicht zum Zug kommen lassen. Wir müssen natürlich die Konter besser ausspielen, so machen wir es zum Schluss noch einmal unnötig spannend. Aber ansonsten riesen Kompliment, ein verdienter Sieg und wir nehmen die Punkte gerne mit.
Aytac Sulu:
Wir machen einfach zu viele Fehler, besonders  in den Bereichen, in denen es brenzlig wird. Die Konsequenz haben wir heute gespürt. Es ist schwer zu akzeptieren, dass wir lethargisch in die Zweikämpfe gehen und quasi keine zweiten Bälle holen. Mir hat heute ein Stück weit das Herz gefehlt. Wir wollten unbedingt gewinnen, aber nach einer starken Leistung wären wir auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Umgekehrt wären wir nach einem Sieg mit der heutigen Leistung auch unzufrieden gewesen. Wichtig ist, was wir für eine Leistung im Spiel abrufen. Nicht, was wir im Training machen. Wir müssen uns am Gegner abarbeiten und dürfen nicht zurückziehen im Zweikampf. Du kannst mal Fehler machen, aber wir dürfen niemals Angst haben oder im Zweikampf nicht durchziehen. Wir sind jetzt in der Bringschuld, die Fans müssen sehen, dass wir unbedingt wollen, dass wir uns weh tun lassen und das wird dem Gegner weh tun. Das ganze Herz muss auf dem Platz bleiben.

Frankfurt mit Punkteteilung
Lange sah es so aus, als ob die Eintracht einen langersehnten Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim einfahren könnte, doch in der Nachspielzeit konnte Mark Uth, nach Anspiel von Serge Gnabry, einnetzen. Torschütze zur 1:0-Führung der Kovac-Elf war Kevin-Prince Boateng.
Stimmen zum Spiel:
Prince Boateng, der mit einem tollen Schuss aus der Distanz die Führung erzielte: „In der zweiten Hälfte war es schwer für uns gegen die offensive Qualität der Hoffenheimer. Wir kommen einmal zu spät und bekommen das Tor. In der Szene davor war es glaube ich kein Foul. Ob der Freistoß dann ein paar Meter weiter vorne oder weiter hinten ausgeführt wird, darf dann für uns aber keine Ausrede sein. Vielleicht müssen wir es noch cleverer machen und die Ausführung verhindern, damit wir uns hinten besser aufstellen können. Diese Sekunden hat der Gegner genutzt, um das Tor zu machen. Bei meinem Führungstreffer habe ich auch ein bisschen Glück, so trifft man den Ball vermutlich nur einmal im Leben. Wenn ich ihn etwas anders erwische, geht er vermutlich über den Zaun.“
Der gewohnt sachliche SGE-Trainer Niko Kovac: „Von den Chancen her hätten wir sicher gewinnen müssen, aber mit 19 Punkten können wir zufrieden sein. Den Freistoß hätte man zwar nicht geben dürfen - aber wir müssen es dann einfach besser verteidigen. An den Situationen wie beim Gegentor müssen wir arbeiten und daraus lernen. Wir hatten noch 60 bis 70 Meter, um es zu verteidigen - das müssen wir besser lösen, um hier zu gewinnen. Es ist schade, wenn man so spät ein Gegentor schlucken muss. Aber wir hatten in dieser Saison schon oft auch das Glück auf unserer Seite. Dieses Mal ist es leider andersherum. Aber wir haben auswärts wieder einen Punkt geholt - das ist in Ordnung. Das Tor von Boateng war stark, Prince hat einen sehr starken, scharfen Schuss. Wir hatten noch weitere Chancen und müssen so ein Spiel dann auch früher entscheiden. Abhaken, vergessen - jetzt haben wir wieder ein wichtiges Spiel gegen Leverkusen.“