Hessische Profis: Sieg, Niederlage und ein Unentschieden

27. November 2017 · Top-News · von: Aylin Witt

Für die drei hessischen Vertreter in den Profiligen endet das aktuelle Wochenende mit ganz unterschiedlichen Gefühlen. Eintracht Frankfurt verliert zu Hause 0:1 gegen Bayer Leverkusen, Darmstadt 98 holt nach einem verrückten 3:3 bei Union Berlin einen Punkt und der SV Wehen Wiesbaden gewinnt 2:0 beim FSV Zwickau.

Einträchtliche Enttäuschung nach der Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen. Foto: getty images

Eintracht Frankfurt – Bayer Leverkusen
Ohne Punkte blieb am Samstag die Frankfurter Eintracht. Leverkusen startete gut und hätte bereits zur Pause die Führung verdient gehabt. Alario traf zwei Mal nur Aluminium. Nach der Halbzeit bestimmten jedoch die Frankfurter über weite Strecken das Spiel. Dennoch erzielten die Gäste, nach einem Konter in der 67. Spielminute durch Kevin Volland das Tor des Tages.

Die Stimmen zum Spiel:
Lukas Hradecky: "Leverkusen ist eine gute Mannschaft und nutzt so einen Fehler eben aus. Wir haben den Ball verloren und dann in der Rückwärtsbewegung nicht zurückgewonnen. Kevin Volland war sehr frei, das hat mich gewundert. Leverkusen war insgesamt die bessere Mannschaft und macht  ein starkes Kontertor. Es war nicht unser allerbestes Spiel. Aber ich bin nicht enttäuscht. Über die Saison hinweg kann so etwas passieren."
Fredi Bobic: "Die Art und Weise war heute absolut okay. Wir haben gegen eine tolle Mannschaft gespielt. Bayer 04 Leverkusen ist erst recht im Konter stark, das haben sie bewiesen. In der ersten Halbzeit hätten sie führen müssen, in der zweiten Hälfte eigentlich wir. Dann passiert so ein Ding. Das ist schade, weil wir es über 90 Minuten gut gemacht haben und das Spiel nicht hätten verlieren müssen. Aber es ist auch kein Beinbruch."
Niko Kovac: "Wir sind natürlich sehr enttäuscht, weil wir das Spiel nicht hätten verlieren müssen. Ich verliere sehr ungern. Ausschlaggebend war die eine Situation. Wir haben uns vor dem Gegentor taktisch nicht gut verhalten. Man muss etwas Risiko gehen nach dem 0:1. Da sind wir dann nur noch hinterhergelaufen. Wir haben heute zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Im zweiten Abschnitt haben wir es gut gemacht, die Partie hätte gut und gerne auch mit einem Remis enden können oder vielleicht sogar müssen."

Union Berlin – Darmstadt 98
Am Ende einer verrückten Fußballpartie in Berlin stand ein 3:3 Unentschieden auf der Anzeigetafel. Auch wenn die Darmstädter in aller letzter Sekunde den Ausgleich kassierten und so ohne Sieg nach Hause fahren mussten, waren die mitgereisten Zuschauer von der Leistung ihrer Mannschaft begeistert. Die Tore: 1:0 Prömel (39.), 1:1 Boyd (51.), 2:1 Polter (58.), 2:2 Boyd (61.), 2:3 Kempe (66.), 3:3 Rosenthal (ET, 90. +4)

Die Stimmen zum Spiel
Torsten Frings: „Wir sind sehr enttäuscht, denn wir haben von Anfang bis Ende ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben ein komplett anderes Gesicht gezeigt als letzte Woche gegen Sandhausen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die Jungs haben Charakter und Willen gezeigt. Drei Tore gegen Union zu machen ist nicht leicht, trotzdem haben wir das geschafft. Das verrückte 3:3 ist bezeichnend für unsere Situation, aber heute überwiegt das Positive: Wir haben ein geiles Spiel gemacht und Charakter gezeigt. Mit dem Ergebnis sind wir unzufrieden, denn die drei Punkte wären heute verdient gewesen.“
Aytac Sulu: „Heute haben wir wieder das gezeigt, was uns  - Darmstadt 98 – ausmacht. Wir haben eine sehr gute Partie gespielt, obwohl wir unter Druck standen. Spielerisch war sicher noch nicht alles Gold, aber wir haben die  Zweikämpfe angenommen, die Laufwege gemacht und die Intensität insgesamt hoch gehalten heute. Normalerweise gewinnst du das Ding, aber der Fußballgott will es im Moment nicht. Als der Ball am Ende ins Tor geht, habe ich fast lachen müssen, so absurd war das. Wieder kriegen wir spät ein so Tor. Dennoch können wir erhobenen Hauptes vom Platz gehen, einen Punkt holt hier nicht jeder. Und wir hätten durch Willen und Leidenschaft drei Punkte verdient gehabt.

FSV Zwickau – SV Wehen Wiesbaden
Mit dem 2:0 Sieg beim FSV Zwickau entführte der SV Wehen Wiesbaden drei Punkte nach Hause und sprang auf Tabellenplatz drei. Patrick Breitkreuz (43.) und Agyemang Diawusie (88.) machten den verdienten Sieg in Sachsen perfekt. Entwarnung gibt es erfreulicherweise bei Alf Mintzel. Der Linksverteidiger des SV Wehen Wiesbaden, der nach einem Foul des ehemaligen SVWW-Stürmers Ronny König früh (37.) ausgewechselt werden musste, hat sich zum Glück nur eine Prellung des Vorderfußes zugezogen.

Die Stimmen zum Spiel:
SVWW-Coach Rüdiger Rehm: "Wir haben verdient gewonnen, aber auch einige Chancen liegengelassen. Glücklicherweise ist vor der Pause das 1:0 gefallen. Zugelassen haben wir insgesamt wenig. Mit der Führung im Rücken hatten wir dann mehr Chancen auf ein weiteres Tor. Allerdings wurde Zwickau stärker und hätte auch das 1:1 erzielen können. Mit dem 2:0 haben wir dann den Deckel draufgemacht."
Torsten Ziegner, der Cheftrainer des FSV Zwickau: "Der Sieg für Wehen war verdient. Die ersten 40 Minuten war es ein Spiel zwischen den Strafräumen. Vor dem Tor haben wir den zweiten Ball nicht geklärt. Mit dem Rückstand wurde es extrem schwer für uns. Wir hatten die Möglichkeit das Unentschieden zu erzielen, aber das ist uns nicht gelungen. Das 2:0 war der K.o. für uns. Unsere Situation ist nicht schön, aber uns war von Anfang an klar, dass es solche Phasen geben wird. Unser Ziel bleibt weiterhin, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen."