Hessische Profis: Durchwachsenes Wochenende

04. Februar 2018 · Top-News · von: Vereine

Die beiden besten Hessischen Teams Frankfurt und Darmstadt blieben am Wochenende ohne Punkte. Wiesbaden gelingt in Unterzahl ein 1:1 gegen Karlsruhe.

Foto: Getty Images

FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt
Das Gastspiel in Augsburg mit den Jubiläen von Makoto Hasebe (250. Bundesligaspiel) und Lukas Hradecky (100. Pflichtspiel für die Eintracht) misslingt gründlich. An einem gebrauchten Sonntag verliert die Frankfurter Elf mit 0:3 beim FCA und kann damit auch im sechsten Versuch nicht bei den Fuggerstädtern gewinnen. Marco Fabián feiert nach langer Verletzung sein Comeback für die Adlerträger.

Die Stimmen zum Spiel
Eintracht Sportdirektor Bruno Hübner: „Wir waren nie wirklich drin im Spiel und konnten nie richtig in die Spur finden. Das Spiel müssen wir jetzt einfach abhaken, denn es geht am Mittwoch bereits weiter. Vielleicht war das ein Warnschuss zur rechten Zeit. Die Ballsicherheit von Marco Fabián hat uns gegen Ende der Partie noch mal geholfen, es ist sicherlich gut für uns, dass wir ihn jetzt wieder als Alternative haben. Insgesamt waren wir nicht griffig genug und haben gesehen, dass wir immer an unsere 100% gehen müssen, denn sonst wird es schwer zu bestehen. Gerade gegen eine Mannschaft wie den starken FC Augsburg musst du von der ersten Minute an hellwach sein, und das ist uns heute nicht gelungen.“

Rückkehrer Marco Fabián: „Das Spiel ist nicht so gelaufen, wie ich mir mein Comeback vorgestellt habe, aber so ist das nun mal im Fußball. Wir wussten, dass es ein sehr schweres und intensives Spiel wird, aber wir werden auch mit dieser Niederlage richtig umgehen. Lange dürfen wir uns jetzt aber nicht aufhalten, denn bereits am Mittwoch wollen wir im Pokal eine Runde weiter kommen. Für mich ist es heute dennoch ein besonderer Tag, denn ich konnte nach Monaten endlich wieder mit meiner Mannschaft auf dem Platz stehen. Endlich bin ich wieder fit und bereit für die Aufgaben, die vor uns liegen. Ich bin bereit, wenn ich gebraucht werde.“

Niko Kovac: „Wir haben heute das vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen so stark gemacht hat. Der FCA hat sehr aggressiv und mit langen Bällen gespielt, dagegen haben wir einfach kein Mittel gefunden. Das war ein kleiner Weckruf, dass wir jede Woche hart arbeiten müssen, damit wir uns entwickeln. Augsburg hat alles in die Waagschale geworfen. Es kann bei uns ein schlechter Tag gewesen sein, aber der Gegner hat uns in puncto Kampf den Schneid abgekauft. Das ist uns erstmals in dieser Saison passiert. Wir müssen als Eintracht Frankfurt immer an die absolute Grenze gehen. Es hat mir nicht gefallen, dass sich meine Mannschaft heute nicht die Ärmel hochgekrempelt hat. Wir lamentieren jetzt aber nicht und blicken voraus: am Mittwoch kommt Mainz und das Spiel ist sehr wichtig. Wir müssen nun schauen, wie die Jungs drauf sind und wer am Mittwoch topfit ist. Denn im Pokal wollen wir unbedingt weiterkommen.“


Darmstadt 98 gegen MSV Duisburg
Die Lilien verlieren zu Hause nach einem kampfbetonen Spiel mit viel Leidenschaft und hochkarätigen Möglichkeiten auf beiden Seiten ihr Heimspiel gegen Duisburg. Die Hessen hadern vor allem mit ihrer Chancenverwertung.

Die Stimmen zum Spiel:
Dirk Schuster: Es war ein sehr kampfbetontes Spiel von beiden Mannschaften, indem Duisburg am Ende die glücklichere Mannschaft war und die drei Punkte mitnimmt. Wir hatten uns die ersten 15, 20 Minuten anders vorgestellt, waren zu weit weg von den Gegenspielern und hatten Probleme, die zweiten Bälle zu halten. Nach einer Verkettung von Fehlern auf unserer Seite und einer guten Einzelleistung auf der anderen Seite haben wir das 0:1 kassiert. Danach haben wir uns besser in die Partie hineingebissen, kämpferisch dominanter, uns einige Gelegenheiten erspielt und dann auch das verdiente 1:1 gemacht. Nach der Halbzeit haben beide Mannschaften gezeigt, dass sie holen wollten. Das Ergebnis ärgert uns brutal, aber es ist ein langer steiniger Weg, auf dem auch Rückschläge passieren können, und der erste ist leider heute passiert. Wir werden jetzt weiter arbeiten und nächste Woche in Bochum versuchen, den verlorenen Punkt, den wir heute durchaus verdient hätten, wieder wett zu machen.

Kevin Großkreutz: Natürlich ist das heute eine bittere Niederlage. Nach dem 0:1 kamen wir gut zurück in Spiel, haben gefightet und den Ausgleich erzielt. Dann bekommen wir unnötig aus einer Standardsituation das 1:2. Ich denke, ein Unentschieden wäre das gerechte Ergebnis gewesen, beide Teams hatten ihre Chancen. Im Endeffekt hatte Duisburg ein bisschen mehr Glück heute, das hat für den Sieg gereicht. Wir haben es trotzdem ganz gut gemacht und geduldig gespielt in einem schweren Spiel. Das Positive müssen wir mitnehmen.

Romain Bregerie: Niederlagen sind immer bitter, heute vielleicht noch ein Stück mehr. Weil wir selbst genug Chancen hatten, das Spiel zu gewinnen. Aber wenn man diese Gelegenheiten nicht nutzen kann, muss man wenigstens dieses 1:1 halten. Auch ein Punkt zu Hause wäre sehr wichtig gewesen. Besonders weil wir nicht gut reinkamen und zu Beginn nicht zu 100 Prozent da waren. Es ist sehr bitter, ich hatte die gesamte zweite Halbzeit ein gutes Gefühl und war sicher, dass wir das Spiel gewinnen können. Am Ende verliert man durch eine Standardsituation, das tut weh. Wir müssen jetzt den Mund schnell abputzen und den Fokus auf Bochum legen. Wenn man die Punkte nicht daheim holen kann, muss man es eben auswärts tun.


SV Wehen Wiesbaden gegen Karlsruher SC

Beim 1:1 (0:1)-Unentschieden gegen einen in der ersten Hälfte bärenstarken Karlsruher SC lief der SV Wehen Wiesbaden dem frühen 0:1-Rückstand (6.) in Unterzahl hinterher (Rot für Mockenhaupt/45.), doch eine zweite Hälfte voller Leidenschaft und Moral bescherte den Rot-Schwarzen noch einen Punktgewinn. Stephan Andrists satter Flachschuss nach einer Kopfballvorlage von Manuel Schäffler (80.) machte den Gästen einen Strich durch die Rechnung.

Die Stimmen zum Spiel:
Rüdiger Rehm: „Wir sind eigentlich gut rein gekommen, sind aber dann in Rückstand geraten. Das machte es nicht einfach für uns. Wir sind in der ersten Halbzeit nicht rein gekommen. Dann kam die rote Karte, aber Kolke rettet uns mit seiner Riesenparade. Wäre da das 2:0 gefallen, wäre die Partie wohl gelaufen gewesen. Im zweiten Durchgang war klar, dass wir Räume bekommen, da der KSC nicht hinten rum spielen würde. Wir haben auf die richtige Situation gewartet und wir hatten schon vor dem Tor Chancen zum Ausgleich. Wir haben uns den Punkt verdient, mit dem nötigen Quäntchen Glück.“.

Alois Schwartz, Karlsruhes Trainer
: „Wir haben zwei Punkte liegen gelassen. Wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt und waren taktisch perfekt eingestellt. Wir machen das Tor und hätten ein zweites verdient gehabt. Dann gab es die rote Karte, die aus meiner Sicher grenzwertig war. Wir wollten im zweiten Durchgang mehr laufen, verfielen dann aber in Lethargie. Dennoch hatten wir die Chancen zum zweiten Tor. Entscheidend war auch die Situation, in der Schleusener klar von Kolke gelegt wurde. Da hätte es auch rot geben müssen. Aber wir sind das elfte Spiel ungeschlagen und das wollen wir beibehalten.“.