Hessische Profis: Boateng schießt Frankfurt in Berlin zum Sieg

04. Dezember 2017 · Top-News · von: Aylin Witt

Für die hessischen Profivereine gab es am ersten Adventswochenende zwei Siege und eine Niederlage zu verbuchen. Eintracht Frankfurt wird durch den Erfolg in Berlin zum besten Auswärtsteam der Bundesliga, Wehen Wiesbaden feiert drei Punkte gegen den Tabellenführer aus Paderborn und Darmstadt 98 rutscht nach der Niederlage gegen Regensburg auf einen Relegationsplatz ab.

Foto: getty images

Hertha BSC Berlin gegen Eintracht Frankfurt
Die Adlerträger kamen nur sehr schleppend in die Partie und mussten nach verschlafenem Beginn einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Doch die Eintracht zeigte erneut beeindruckende Moral. Im Olympiastadion riss das Team von Niko Kovac die Partie immer mehr an sich und wurde durch den sehenswerten Ausgleich von Marius Wolf belohnt. Dann traf zehn Minuten vor Schluss ausgerechnet der gebürtige Berliner Kevin-Prince Boateng an alter Wirkungsstätte und sicherte der Eintracht die drei Punkte in der Hauptstadt.

Die Stimmen zum Spiel:
Eintracht-Cheftrainer Niko Kovac: "Das Spiel hat überhaupt nicht gut angefangen für uns. Die ersten 20 Minuten waren schlecht, das muss man so klar sagen. Das 0:1 war dann der entscheidende Moment für uns, danach lief es besser. Spätestens nach dem 1:1 haben wir den Ball ganz gut laufen lassen. Dann haben wir über die gesamte restliche Spielzeit auch nicht mehr viel zugelassen. Wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, ist der Sieg nicht ganz unverdient. Wir sind unheimlich froh, hier drei Punkte geholt zu haben. Es ist nicht einfach, in Berlin zu gewinnen."

Hertha-Trainer Pal Dardai: "In den ersten 20 Minuten lief für uns alles nach Plan. Da hatten wir auch genügend Chancen, um schon höher zu führen. Dann haben wir das Tor nach einer Ecke hergeschenkt und uns in der Folge zu weit zurückgezogen. Wir müssen uns fragen, warum wir das gemacht haben, das war so nicht besprochen. Die zweite Halbzeit war ausgeglichen und sehr körperbetont. Leider haben wir uns beim zweiten Gegentreffer dann erneut sehr naiv angestellt. Dennoch denke ich, dass es ein ausgeglichenes Spiel war und wir einen Punkt verdient gehabt hätten."

SV Wehen Wiesbaden gegen SC Paderborn
Mit 4:1 besiegte der SV Wehen Wiesbaden den Spitzenreiter aus Paderborn und feierte dabei einen verdienten Heimsieg in der dritten Liga. Doppelpacker Steven Ruprecht (32./71. Foulelfmeter), Stephan Andrist (27.) und Manuel Schäffler (71.) trafen im letzten SVWW-Heimspiel 2017 für Wiesbaden und festigten so Tabellenplatz 3.
Die Stimmen zum Spiel:
Coach des SVWW Rüdiger Rehm: „Uns war klar, dass es ein schweres Spiel wird und wir wollten dagegen halten. Beide hatten ihre guten Phasen, dann haben wir mit einem Konter die Führung erzielt. Das 2:0 durch den Eckball, auch eine Stärke von uns, das war für uns gut. Wir hatten genau die Effizienz, die wir beim Gegner vermutet hatten. Wir haben aus wenigen Torchancen gleich Tore gemacht. Wenn du in dieser Liga vorne liegst hast du es einfacher. Wir gehen als verdienter Sieger vom Platz.“

SVWW-Präsident Markus Hankammer: „Die Mannschaft hat absolut super gespielt. Jeder war für jeden da, und das Ganze war mit einem klaren Plan verbunden. In den vergangenen Wochen und Monaten ist eine stete Weiterentwicklung zu sehen. Wenn das Team so weiterspielt, werden auch mehr Zuschauer kommen“

Steffen Baumgart, Paderborns Coach: „Wir haben ein gutes Spiel gesehen von beiden Mannschaften. Wiesbaden hat eiskalt zugeschlagen. Wie die Gegentore entstanden sind, da müssen wir noch einmal mit der Mannschaft reden. Das war zu einfach. Wiesbaden war aggressiver und in den Zweikämpfen cleverer. Insgesamt war es ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner. Wir sind weiter Erster und das wollen wir jetzt nach den letzten beiden Spielen auch bleiben.“

SV Darmstadt 98 gegen SSV Jahn Regensburg

Keine Punkte gab es für die Lilien an diesem Wochenende. Bei schwierigen Witterungsbedingungen zogen die Lilien gegen Jahn Regensburg mit 0:1 (0:0) den Kürzeren. Nach einem Freistoß im Halbfeld, entschied ein Tor von Grüttner (52.) die Schneeschlacht für die Gäste.
Die Stimmen zum Spiel:
Torsten Frings: „Wir sind natürlich sehr enttäuscht, wir haben das Spiel und die Bedingungen nicht so angenommen wie Regensburg, die Gäste waren einfach giftiger. Wir wussten, dass bei diesen Verhältnissen die zweiten Bälle sehr wichtig sind. Auf beiden Seiten gab es wenig Spielfluss – von uns noch weniger. Nach dem Tor haben wir natürlich noch einmal alles versucht, sind aber nicht wirklich gefährlich geworden. Wir wollten eine Reaktion auf das Spiel gegen Sandhausen zeigen und an die gute zweite Halbzeit aus Berlin anknüpfen, das ist uns aber nicht gelungen und so haben wir verdient verloren.

Markus Steinhöfer: „Die Enttäuschung bei allen ist groß. Die Bedingungen haben es uns sicherlich alles andere als leicht gemacht und zu allem Überfluss stehen wir jetzt noch mit leeren Händen da. Eine Standardsituation hat das Spiel entschieden. Fußballspielen war heute quasi nicht möglich, trotzdem ist Regensburg mit den Verhältnissen besser klargekommen. Aber für beide Teams waren die Bedingungen gleich, deswegen dürfen wir da keine Ausreden suchen. Das müssen wir jetzt ausführlich analysieren, auch wenn die Zeit kurz ist bis zum nächsten Spiel. Uns haben heute die letzten Prozente gefehlt, wir haben kein gutes Spiel gemacht. So ehrlich müssen wir sein.“