Fußball-Lehrer zwischen Torwart-Training und Video-Analyse

20. März 2013 · Service/Qualifizierung · von: Jörg Udo Keck

Verbandssportlehrer Steffen Winter, Foto: Thomas Voggenreiter

Im alten Jahr die letzte Fortbildung des Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) traditionell in Frankfurt, im neuen Jahr die erste regio- nale Trainerfortbildung, traditionell im HFV-Sporthotel Grünberg – das passt zur BDFL-Verbandsgruppe Hessen und hat sich auch 2013 bewährt.

Und so hatten Hoteldirektor Jonas Avendano und Verbandsgruppen- chef Jörg Udo Keck die Aufgabe, 43 Fußball-Lehrer im Hörsaal „Frankfurt“ herzlich willkommen zu heißen. Trotz hessisch-sibirischer Wetterverhältnisse waren alle Kollegen pünktlich vor Ort und erlebten einen Auftakt nach Maß.

Sven Hoffmeister, beim KSV Hessen Kassel als Co-Trainer, Torwart-Trainer und nach wie vor dritter Torhüter der Regionalligamannschaft und außerdem DFB-Stützpunkttrainer in Kassel, referierte außerordentlich aufschlussreich zum Thema: „Torwarttraining“. Mehr als 25 Jahre Erfahrung auf hohem Niveau, viele Jahre als Trainer sowie die erfolgreiche Teilnahme am „DFB-Torwart-Trainer-Lehrgang“ befähigten ihn wie kaum einen anderen, die theoretische Einführung in dieses stets aktuelle und wichtige Thema zu übernehmen.
 
Auf dem zum Teil vom Schnee geräumten Kunstrasenplatz fand dazu eine sehr abwechslungs-und lehrreiche Praxis- demonstration statt. Mit drei jungen Torhütern zeigte Sven Hoffmeister einfache, einprägsame Übungen und verdeu- tlichte sehr anschaulich, was es mit den drei Zonen: Standzone – Kippzone – Abdruckzone, auf sich hat und wie sich der Torwart jeweils erfolgversprechend zu verhalten hat. Seine Beschreibungen, die Ausführung der Übungen, die Korrekturen und das gelegentliche Vormachen seitens des Referenten, ergaben eine Praxisdemons- tration, von der jeder Kollege profitieren konnte.
 
Weiter ging es mit dem Thema „Spielbeobachtung – Spielauswertung – Video-Analyse“, das nicht wie vorgesehen mit einem Trainingsspiel zweier Hessenligisten auf dem Kunstrasenplatz unter Flutlicht, sondern wegen Unbespielbarkeit der Wettkampfstätte mit der Beobachtung des Bundesligaspiels VfL Wolfsburg gegen Bayern München im Fernsehraum des Sporthotels eingeleitet wurde. Zuvor hatte HFV-Verbandssportlehrer Steffen Winter Kriterien für die Spielbeobach- tung in Gruppen erarbeiten lassen, diese gaben die wesentliche Orientierung bei der Beobachtung des Spiels. Bis spät in die Nacht hinein wurden dabei zu den Kriterien passende Video-Sequenzen herausgesucht.

Nach einer ausführlichen theoretischen Einführung am Samstagmorgen folgte dann die Auswertung des Bundesliga- duells. Ähnlich wie bei der „TV-Spieltagsanalyse“ arbeitete Steffen Winter mit den Teilnehmern anhand der vereinbarten Kriterien, Spielszenen heraus. Mit einer Runde von „Experten“, von jeder Arbeitsgruppe je ein Kollege, die für bestimmte Kriterien typische Spielszenen beobachtet hatten und dazu den entsprechenden Video-Streifen einspielen ließen, beendete Winter dieses sehr lebhafte, erkenntnisreiche und beinahe für jeden Trainer unverzichtbare Kapitel.
 
Schließlich unterrichtete der HFV-Verbandssportlehrer noch alle Kollegen über die Vor-und Nachteile der verschie- denen Software-Anbieter und kam zu dem Fazit, dass auch das eine oder andere preiswerte Angebot geeignet sei und Video-Analysen auch im Amateurbereich zukünftig immer wichtiger werden.

Mit breiter Zustimmung und dem besonders anerkennenden Dank an Referent Steffen Winter sowie lobenden Worten für das Sporthotel ging die erste regionale BDFL-Fortbildung des Jahres 2013 zu Ende, an denen die Teilnehmer insgesamt zehn Lerneinheiten genossen und viel neues Wissen mit nach Hausen nehmen konnten.