Eintracht Frankfurt siegt im hitzigen Montagsspiel gegen Leipzig

20. Februar 2018 · Top-News · von: AW / SGE

Timothy Chandler und Kevin-Prince Boateng drehen die Partie nach der Leipziger 1:0 Führung durch Jean-Kévin Augustin. Die Eintracht Fans protestieren friedlich gegen Montagsspiele in der Bundesliga.

Torschütze Kevin-Prince Boateng lässt sich von den Fans und Sebastien Haller feiern. Foto: Getty Images

Niko Kovac konnte, wie sich bereits unter der Woche angedeutet hatte, wieder auf Kapitän David bauen. Außerdem rückte Carlos Salcedo zurück in die Abwehr, so dass Makoto Hasebe den im Mittelfeld fehlenden Omar Mascarell (Fußprellung) ersetzen konnte. Für Luka Jovic stand Goalgetter Sebastien Haller wieder in die Startelf.

Aufgrund der Proteste der Frankfurter Fanszene gegen die Montagsspiele verzögerte sich der Anpfiff zunächst um einige Minuten. Die Fans verzichteten auch wähernd des Spiels weitestgehend auf eine Untersützung ihrer Mannschaft und beschänkten sich auf Pfiffe bei Leipziger Ballbesitz.

Das Spiel begann dann ausgeglichen und die Eintracht stand gewohnt stabil. Doch gleich die erste sehenswerte Kombination der Gäste führte zum 0:1. Eine feine Ballstafette über die rechte Seite landete bei Jean-Kévin Augustin, der aus sieben Metern einschießen konnte (13.). Die Hausherren ließen sich davon jedoch nicht beirren und konnten zehn Minuten später den Ausgleich erzielen. Nach einer Ecke von rechts und zwei Kopfballverlängerungen landete der Ball bei Chandler, der aus kurzer Distanz zum 1:1 verwandeln konnte (23.). Vier Minuten später hatte die SGE die Partie gedreht. Boateng verwandelte aus 13 Metern technisch anspruchsvoll, nachdem Ante Rebic das Leder mit viel Druck in die Mitte gespielt hatte. Leipzig drückte im weiteren Verlauf vehement auf den Ausgleich, doch die Eintracht verteidigte gewohnt stabil. Ein Elfmeter für die Gäste wurde von Schiedsrichter Felix Zwayer nach Rücksprache mit dem Videoassistenten in Köln wieder zurückgenommen (angebliches Rebic-Foul, aber Sabitzer stand im Abseits). Rebic hatte kurz vor der Pause sogar die Möglichkeit im Alleingang noch das 3:1 zu erzielen. Doch der Leipziger Torwart konnte schlimmeres verhindern.

Auch nach der Pause gelang es den Frankfurtern mit viel Kampf und Wille die Leipziger weitgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Partie wurde im weiteren Verlauf durch viele kleine Fouls und zahlreiche Fehlpässe immer zerfahrener und weitere Höhepunkte gab es weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Am Ende erkämpften sich die Frankfurter den verdienten Sieg mit viel Wille und Leidenschaft.


Die Stimmen zum Spiel:
Niko Kovac
: "Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften. Die Leute, die es gesehen haben, dürften ihre Freude gehabt haben. Man hat gesehen, dass wir körperlich gut drauf sind und in der Lage sind, auch so enge und intensive Spiele zu gewinnen. Wir haben das über 90 Minuten richtig gut gemacht. Offensiv, defensiv, von der Leidenschaft und der Einstellung her hat alles gepasst. Dass wir in Rückstand geraten sind, hat mich geärgert. Aber wir haben das kämpferisch und spielerisch sehr gut gemacht. Es war klar, dass wir bis an die Grenzen gehen mussten. Der Sieg ist verdient, wir haben bis auf das Gegentor nichts zugelassen. David ist mit seiner Präsenz, Geschwindigkeit und Zweikampfstärke enorm wichtig für die Mannschaft. Er hat alles abgeräumt, was durchkam. Kompliment an meine Athletikabteilung, dass sie David auf den Punkt wieder fit bekommen haben. Leider haben wir auf Omar Mascarell verzichten müssen. Timmy Chandler bringt immer mehr seine Offensivqualitäten ein. Das freut mich besonders. Prince hat durch die fünfte Gelbe Karte nun genug Zeit, sich von seiner kleinen Blessur zu erholen. Insgesamt müssen wir weiter bescheiden bleiben. Der Prozess ist noch nicht zu Ende, und es ist noch ein Drittel der Saison zu spielen."

Prince Boateng: " Wir haben gekämpft, haben uns reingehauen, waren läuferisch stark, Zweikämpfe geführt. Das zeichnet uns aus. Das war ein sehr gutes Spiel von uns. Wir wussten, dass Leipzig in der zweiten Halbzeit Vollgas gibt. Sie haben eine überragende Bank und haben nochmal frische Kräfte gebracht. Wir haben probiert, Fußball zu spielen und auch Vollgas gegeben. Jeder hat dem anderen geholfen. Wir wollen da oben bleiben. Wir haben es verdient, dass wir da oben stehen. Aber wir haben noch viele Spiele."

David Abraham: "Das war eine gute Rückkehr für mich. Wir haben verdient drei Punkte geholt. Ich habe das 1:1 aufgelegt. Darüber freue ich mich. Dennoch ist es egal, wer die Tore macht oder auflegt. Wichtig ist der Mannschaftserfolg. Die Stimmung war etwas komisch. Aber wir verstehen die Fans. Sie haben uns trotzdem unterstützt und uns geholfen, dass wir die Punkte hier behalten. Ich bin stolz darauf, Kapitän dieser Mannschaft zu sein. Gerade jetzt, wo wir so gut dastehen. Wir werden von der Euphoriewelle getragen, dennoch müssen wir hart arbeiten. Das zeichnet uns schon die ganze Saison aus, wir kämpfen um jeden Ball."

Timothy Chandler: "Es war ein geiles Spiel von unserer Mannschaft. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben uns gesagt, dass wir voll dagegenhalten. Beim 1:1 habe ich spekuliert, dass der Ball zu mir kommt. Dann habe ich ihn mit der Sohle reingedrückt. David ist sehr wichtig für uns, mit seiner Schnelligkeit. Wir sind froh, dass er wieder da ist."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig):
"Es war ein leidenschaftlicher und verdienter Erfolg für Frankfurt. Wir konnten nur in den ersten 20 Minuten mithalten. Da ist uns ein schönes Tor gelungen. Leider haben wir diese Führung früh aus der Hand gegeben, weil die Eintracht super gekämpft hat. Spätestens nach der Elfmetersituation haben wir den Glauben verloren, sodass wir letztlich zurecht als Verlierer vom Platz gegangen sind."