Dillkreis-Schiedsrichter sagen Nein!

16. Mai 2013 · Schiedsrichter · von: Joachim Spahn

Dillenburger Referees für Fair Play, Foto: privat

Diskriminierung und Gewalt sollen auf den Sportplätzen und in der Gesellschaft insgesamt keinen Platz haben. Diese Botschaft ging von der Pflichtsitzung der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg im Sportheim des FC Hörbach aus. Mit überwältigender Resonanz schlossen sich die Unparteiischen der Kampagne „Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt“ an, die das Fair Play Forum unter dem Dach der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs 2012 initiiert hatte.

„Es gilt, Fußballer und Funktionäre für die Themen Diskriminierung und Gewalt im Sport zu sensibilisieren und sie als Botschafter für Fair Play und Respekt zu gewinnen“, unterstrich Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (BfÖ) im Kreisschiedsrichterausschuss. Der Herborner Funktionär stellte rund 70 anwesenden Unparteiischen die Arbeit des Fair-Play-Forums vor, das ein Angebot an all die Vereine und Schiedsrichtervereinigungen sei, die sich rund um die Themen Gewaltprävention, Integration und Fair Play engagieren wollten.

Der „ÖMi“ der heimischen Referees verwies unter anderem auf Gewaltausbrüche zwischen Mannschaften und Gewalttätigkeiten gegen Schiedsrichter, zu denen es im Verlauf dieser Saison beispielsweise im Kreis Darmstadt gekommen sei. Um deutlich zu machen, dass Unparteiische „kein Freiwild sind, mit denen man machen kann, was man möchte“, hatte der Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) im November 2012 für einen Spieltag keine Schiedsrichter in der D-Liga angesetzt.

Der dortige KSA, so Spahn erläuternd, habe sich in der Pflicht gesehen, seine Schiedsrichter zu schützen und die Spielleiter nicht sehenden Auges zur Angriffsfläche von gewaltbereiten Fußballspielern und Zuschauer zu machen. Die damalige Aktion hatte ein großes mediales Interesse gefunden und sogar das Fernsehen ermutigt, sich des Sachverhalts anzunehmen.

Unter dem Eindruck der Schilderungen des Referenten schlossen sich die 64 anwesenden Dillkreis-Referees der Kampagne „Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt“ an und unterzeichneten eine Erklärung, mit der sich die heimischen Schiedsrichter freiwillig verpflichteten, alles in ihrer Macht Stehende gegen Diskriminierung und Gewalt zu unternehmen. Als äußeres Zeichen tragen die Unparteiischen fortan T-Shirts und ein Ärmellogo, das deutlich sichtbar zum Ausdruck bringt, für welche Werte man steht.

Mit den Dill-Schiedsrichtern haben sich nunmehr bereits 18 Schiri-Vereinigungen Hessens der Kampagne angeschlossen, die unter anderem von großen Fußballvereinen des Bundeslands sowie von Botschaftern wie den Spitzen-Schiris Lutz Wagner, Tobias Stieler und Katrin Rafalski oder auch von Sport-Größen wie Steffi Jones, Renate Lingor und Hanno Balitsch unterstützt wird.

„Halten wir gemeinsam die Augen offen“, so Spahns abschließender Appell an die Zuhörer. Denn nur wenn alle Akteure mitmachen, seien die gesteckten Ziele im Sinne von Integration, Toleranz und Fair Play auch erreichbar.